Erstaufnahmezentrum in Lampedusa überfüllt. Bürgermeisterin bittet um Transfers

Das CSPA (Zentrum für Erste Hilfe und Erstaufnahme) ist wieder einmal überfüllt. Dazu haben neue Ankünfte beigetragen, die die Anzahl der schon Anwesenden haben ansteigen lassen. Damit ist der Effekt, der mit wenigen Tranfers in einer Woche erreicht wurde – nämlich die Leerung des Zentrums – hinfällig. Gerade vor zwei Tagen waren 90 Personen via Schiff und Flugzeug verlegt worden.

Zwischen Montag und Dienstag waren zwei Schiffe mit insgesamt 187 Personen an Bord von der Küstenwache im Kanal von Sizilien aufgehalten worden. Auf dem ersten Schlauchboot, dass ca. 30 Seemeilen südlich von Lampedusa gerettet wurde, befanden sich 92 Migranten, unter ihnen 18 Frauen und drei Kinder, alle aus Somalia und Mali. Auf dem zweiten Boot befanden sich 95 Personen. Heute Nacht wurden 211 weitere Migranten vom Patrouillenboot Corsi ausgemacht. Sie kommen aus dem Subsahararaum und hatten einen Notruf mit einem Satellitentelefon abgesetzt.
Damit befinden sich jetzt 600 Personen im Zentrum, die auf eine Verlegung warten.
Wie die Bürgermeisterin der Insel, Giusi Nicolini, betonte: „Die Aufnahme funktioniert so lange wie die Transfers funktionieren“. Sie bekräftigte, dass die Insel daran gewöhnt sei, auch viele Migranten aufzunehmen. „Migration ist an unvorhersehbare Ereignisse geknüpft und die Welt südlich von Lampedusa ist eine Welt, die sich in permanenter Veränderung befindet. Das Einzige, was wir begreifen müssen, ist vorbereitet zu sein.“

Marzia Trovato
Borderline Sicilia Onlus

Aus dem Italienischen von Judith Gleitze