Lampedusa zwischen boats4people und Filmfestival 1

Wir sind nach
Lampedusa zurückgekehrt, in die Wohnung, die wir schon letztes jahr über Monate
für das monitoring auf der Insel gemietet hatten. Dieses Mal wollen wir
Aksavusa, dem Verein vor Ort, bei den Filmfestivalvorbereitungen und bei der
Ankunft der AktivistInnen von boats4people zur Hand gehen.

Lampedusa
wird die letzte Etappe für b4p sein – gestartet war die Aktion samt der
OLOFERNE in Cecina, dann ging es weiter nach Palermo (wo bordeline-europe und
Borderline Sicilia eine Woche der Aktionen durchgeführt haben), Pantelleria,
Monastir (Tunesien) und nun Lampedusa, wo der Schoner bald ankommen wird.

Am 19.7. wird
es gegen 14 Uhr eine kleine Pressekonferenz an Bord/an der Mole geben, gegen 18 uhr wird das Filmfestival – Dokumentarfilme zum Thema Migration und Demokratie –
mit einer Gedenkfeier für die toten und verschwundenen MigrantInnen im Meer
starten.

Für das
Festival gibt es noch vieles vorzubereiten. Erst gestern konnte endlich der Ort
festgelegt werden – Cala Palme, ein kleiner Strand am alten Hafen.

Die Insel ist
ansonsten ruhig. Die neue Bürgermeisterin, Giusi Nicolini, bestätigt uns heute
morgen, dass das Auffanglager Contrada Imbriacola seit einer Woche wieder
eröffnet ist, maximale Kapazität allerdings nur 300 Plätze.

Daraufhin
sind wir hingefahren und haben uns das Lager von oben (es liegt in einem Tal)
angesehen. Die im September abgebrannten bzw. beschädigten Gebäude sind nicht
abgebaut worden, anscheinend wurden nur die vorhandenen Gebäude saniert, hier
und da sieht man neue Klimaanlagen. Der Camper des Innenministeriums ist nicht
mehr dort. Auch sonst wenig Betrieb. Nächste Woche hoffen wir, ein Interview
mit der Bürgermeisterin machen zu können.

Judith Gleitze, Borderline Sicilia/borderline-europe