Migrant*innen auf Lampedusa, „Umsiedlungen zur Vermeidung überfüllter Hotspots“

Redattoresociale.it – ​​Am Wochenende sind 230 Menschen angekommen: 82 an Bord der Ocean Viking, der Rest durch autonome Landungen. Das Phänomen der kleinen Boote, die aus Tunesien losfahren, bleibt ununterbrochen und konstant. „Das Ziel ist, Unbehagen für Migrant*innen und lokale Bevölkerung vermeiden“.

ROM – „Schnelle Umsiedlungen sind der einzige Weg, um die Würde der geretteten Menschen zu respektieren, ihre Grundrechte zu schützen und gleichzeitig das empfindliche Gleichgewicht innerhalb der ansässigen Bevölkerung zu gewährleisten.“ Dies wird von Alberto Mallardo, Referent von Mediterranean Hope in Lampedusa, betont, nachdem am letzten Wochenende erneute Ankünfte das Rampenlicht auf der Insel wiederbelebten und neue Kontroversen anfachten. Derselbe Bürgermeister von Lampedusa sagte deutlich: „Wir sind gastfreundlich, keine Idiot*innen.“ Am Wochenende kamen nämlich insgesamt 230 Menschen an: 82 kamen auf der Ocean Viking, Schiff von Ärzte ohne Grenzen und Sos Mediterranèe. Die Anderen kamen als sogenannte „autonome Landungen“, also von den Behörden zuvor nicht abgefangen, meistens allein, an Bord von kleinen Booten an. Unter ihnen befinden sich auch 45 unbegleitete Minderjährige und 34 Frauen (3 davon sind schwanger).

Das Phänomen ist in den letzten Monaten konstant geblieben, die Ankünfte waren pausenlos, von geringer Anzahl, einige zählten sogar weniger als zehn Menschen. Das Problem bleibt jedoch der Hotspot der Insel, der nur wenige Plätze bietet und leicht überfüllt ist. „Heute Morgen wurden 70 Menschen verlegt: Die maximale Kapazität der Struktur zählt 96 Plätze, 160 Menschen sind noch übrig: Wir sind daher der Meinung, dass die Bewohner*innen unter Wahrung ihrer Würde und ihrer Rechte versetzt werden sollten -fügt Mallardo hinzu- aber auch, weil eine angemessene Aufnahme Unannehmlichkeiten auf der Insel vermeidet und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung schützt. Einige Mängel sind struktureller Natur, aber diese können die Situation nicht explosiv machen. “

Mallardo, der seit sieben Jahren die Migrationsströme nach Lampedusa überwacht, erinnert daran, dass seit Jahresbeginn etwa 2.400 Menschen hier angekommen sind (knapp weniger als die Hälfte aller Ankünfte in Italien, die heute bei 5.800 Menschen liegen, erfolgten auf dem Seeweg). „Von den mehr als zweitausend Registrierten wurde nur ein kleiner Teil mit dem humanitären Schiff einer NGO hergebracht. Über 70 Prozent sind autonome Landungen -fügt er hinzu-. Die Leute fahren auf kleinen Booten hauptsächlich von Tunesien los. In den letzten zwei Tagen, kurz vor den Wahlen, gab es einen deutlichen Anstieg. Wir haben keine Hinweise, die den Anstieg mit der politischen Situation oder mit den günstigen Wetterbedingungen in Zusammenhang bringen: Das Wetter ist gut und das Meer ruhig. Es ist jedoch eine Tatsache, die wir registrieren, dass aus Tunesien nicht nur Tunesier*innen, sondern auch Menschen aus der Elfenbeinküste autonom anreisen.“

Eleonora Camilli

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Aus dem italienischen übersetzt von Alexa Vittur