Und alles beginnt erneut in Rom…

Nachdem sie 22 Tage in Palermo verbracht haben, verlagerten sich die Nachforschungen der tunesischen Delegation nach Rom, wo ihre Mitglieder heute Morgen vergeblich versucht haben, eine Audienz beim tunesischen Botschafter Naser Mistiri zu bekommen. Der erste Tag des Aufenthalts der Delegation der Familien von Verschwundenen in Rom ist jedoch ohne irgendein Ergebnis zu Ende gegangen; vergeblich hatten sie heute Morgen um eine Audienz beim tunesischen Botschafter Naser Mistiri gebeten, doch er war bei einem Treffen mit einigen italienischen Ministern. Der Tag stand im Zeichen von Nervosität und Durcheinander, nachdem Imed Soltani, Sprecher und Mitglied der Delegation, ein Telefonanruf von Adel Laied, dem Direktor der tunesischen NGO „Front National de Concorde“, erhalten hat, in welchem er ihm die aktuellen Ereignisse mitteilte. Das Treffen mit dem Botschafter Mistiri sei aufgrund des Sit-Ins vor der tunesischen Botschaft in Rom, organisiert von Rebecca Kraiem, abgesagt worden.
Trotz der Spannungen wurde die Delegation vom Vize-Botschafter Chokri Ltaief empfangen. Während der Begegnung bekräftigte der Vize-Botschafter mehrfach den guten Willen der Botschaft in dieser Angelegenheit und bestätigte, dass die italienische Regierung mehrmals die tunesische Regierung gebeten hat, Fingerabdrücke zu schicken; nach einigen Quellen, die sich im Verlauf des heutigen Tages auftaten, sind 17 Fingerabdrücke geschickt worden, die zu einigen minderjährigen Verschwundenen gehören. Der Delegation ist es gelungen, ein Treffen mit dem Botschafter für Dienstagmorgen zu erzwingen, gefolgt von einer Pressekonferenz am Sitz der CGIL (Allgemeiner Gewerkschaftsbund Italiens) und einer Begegnung für mittags im Viminale (Sitz des Innenministeriums). Nach dem Treffen mit dem Vize-Botschafter Chokri Ltaief wurden die Familien von einem Team von RAI 3 live interviewt. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass einige Mitglieder der tunesischen Gemeinschaft in Rom anwesend waren.
Vorgesehen ist nun ein Samstag zum Ausruhen und für Sonntagmorgen eine Art Sit-In auf der Piazza San Pietro, alles entschieden von Rebecca Kraiem von der Vereinigung G. Verdi.

Fotostrecke zum Bericht: http://bousufi.blogspot.com/2012/02/si-ricomincia-da-roma.html?spref=fb

(aus dem Italienischen von Rainer Grüber)