Borderline Sicilia an Bord der Sea Watch 3: der Eingriff der libyschen Küstenwache verursacht Tote und Zurückgewiesene

Pressemitteilung – Gerade eben wurde die Anlandung im Hafen von Pozzallo abgeschlossen, wo heute Mittag gegen 12 Uhr die Sea Watch 3 angelegt hat. An Land erwarteten sie sowohl die Polizei und Carabinieri*, Frontex-Beamt*innen und EASO*, als auch Mitarbeiter*innen der verschiedenen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, die in Sizilien tätig sind. Ebenfalls waren Mitarbeiter*innen und Anwält*innen von Borderline Sicilia anwesend.

Die Sea Watch 3 legt in Pozzallo an – Foto: Viola Gastaldi

Was die Besatzung der Sea Watch 3 berichtet und dokumentiert hat, erzeugt große Beunruhigung. Wir wollen daran erinnern, dass die skrupellosen Aktionen der libyschen Küstenwache, die sich während der äußerst heiklen und tragischen Rettungsmanöver und in Anwesenheit eines französischen Militärschiffs und eines italienischen Militärhelikopters ereignet haben, uns entsetzen, jedoch keinesfalls etwas Neues sind. In den letzten Monaten hat es wiederholte Fälle von mehr oder weniger direkten Angriffen seitens der libyschen Küstenwache auf die wenigen noch im Mittelmeer operierenden Schiffe der NGOs gegeben.

Sehr gravierend sind die Umstände, unter denen diese Aktionen verübt wurden.  Freiwillige der Sea Watch 3 versuchten auf einem Schlauchboot, durch die schwimmenden Körper der Migrant*innen zu kommen, riskierten sie ihr eigenes Leben, um das der Schiffsbrüchigen zu retten. Währenddessen wurden sie von Kartoffelwürfen getroffen! In diesem Moment hat „die Realität die Fantasie übertroffen“.

Borderline Sicilia

 

*Carabinieri: Teilstreitkraft des italienischen Militärs. Dem Innenministerium und Verteidigungsministerium untergeordnet

*EASO Europäisches Unterstützungsbüro für Asylfragen (European Asylum Support Office, EASO)

Übersetzt von Antonia Cinquegrani