Der Rückweg: Auf der Migrationsroute zwischen Tunesien und Italien werden Menschenrechte mit Füßen getreten.

Artikel vom 07. Januar 2022

„Der Rückweg“, eine Untersuchung zu Menschenrechtsverletzungen auf der Migrationsroute zwischen Tunesien und Italien von Giovanni Culmone, Youssef Hassan Holgado und Matteo Garavoglia ist unter den Finalistinnen für den Preis für investigativen Journalismus Roberto Morrione 2021.

Sommer 2020. Nach dem die Ankünfte von Migrant*innen entlang der italienischen Küste ihren Höhepunkt erreicht haben, fliegen Außenminister Luigi Di Maio und Innenministerin Luciana Lamorgese für ein Treffen mit ihren jeweiligen tunesischen Amtskollegen und Staatspräsident Kais Saied nach Tunis. Auf dem Verhandlungstisch liegen das Dossier über Migration und ein Scheinabkommen über elf Millionen Euro.

Die Dokumente die von der Untersuchung1 aufgedeckt wurden sprechen eine deutliche Sprache: Tunesien erhält UN-Finanzierung und im Gegenzug erhält Italien die Zusage der tunesischen Behörden, die Rückführung wiederaufzunehmen. Dem sollen schnelle Ausweisungsverfahren vorausgehen, die die persönlichen Hintergründe der Betroffenen nicht berücksichtigen.

 

Übersetzt aus dem Italienischen von Elisa Tappeiner

 

1. https://www.rainews.it/archivio-rainews/media/inchiesta-via-del-ritorno-premio-morrione-2021-diritti-umani-violati-nella-rotta-migratoria-tra-Tunisia-e-Italia-790780dd-a7bc-4c7c-80d6-c85fdb53a566.html