Ins Meer geworfene Migranten vor Sizilien: eine Leiche konnte geborgen werden

Il fatto
quotidiano – Die italienische Finanzpolizei Guardia di Finanza hat
die Männer verhaftet, die die Migranten ins Wasser geworfen hatten,
obwohl viele von ihnen schrien, nicht schwimmen zu können. Die
Migranten selbst berichten gesehen zu haben, wie einige von ihnen
ertrunken sind.

Ins Meer geworfen und zurückgelassen.
Die Migranten, sechzehn junge Tunesier, die in der Nacht von Sonntag
auf Montag an Land aufgegriffen wurden – nachdem die Guardia di
Finanza im Meer vor Capo Granitola (Trapani) ein Fischerboot verfolgt
und drei Schleuser festgenommen hatte – haben berichtet, dass die
drei Männer die Personen an Bord ins Meer geworfen hatten und sie
einige Dutzend Meter vom Strand entfernt sich selbst überlassen
hatten, obwohl viele von ihnen schrien, nicht schwimmen zu können.
Die Migranten haben auch berichtet gesehen zu haben, wie einige von
ihnen ertrunken sind. Daraufhin waren die Ermittlungen aufgenommen
worden, die zur Auffindung einer Leiche geführt haben.

Die drei verhafteten Schleuser sind
Tunesier. Ihr Fischerboot, ohne Fischerausrüstung an Bord, fuhr ohne
Beleuchtung und wurde etwa 20 Minuten vom Patrouillenboot der Guardia
di Finanza verfolgt. Auf dem Fischerboot waren der Kapitän, C.B., 35
Jahre alt, aus Tbolba; S.K., 21 Jahre, und der Maschinist B.R., 47
Jahre, aus Sfax. Daraufhin wurde bei der Einsatzzentrale in Palermo
Alarm geschlagen, Carabinieri und Polizei wurden informiert und wenig
später wurden an Land bei Tre Fontane, in der Gemeinde Campobello di
Mazara, die ersten Migranten entdeckt. Die Migranten haben das Boot
und die drei Schleuser wieder erkannt und haben den Einsatzkräften
die schrecklichen Umstände der Landung geschildert. Gestern haben
die Migranten von zwei Personen gesprochen, die noch nicht
aufgefunden wurden. Einige von ihnen haben berichtet, dass sie eine
Gruppe von etwa vierzig Personen waren, von denen zwei
Schwierigkeiten gehabt und die Küste nicht erreicht hätten. Anhand
der Zeugenaussagen der Migranten führte die Guardia Finanza eine
gemeinsame Ermittlung mit der Staatspolizei und den Carabinieri
durch. Diese führte zur Auffindung der Schleuser, die ins Gefängnis
in Trapani gebracht wurden. Die Erzählungen der an Land
aufgegriffenen Migranten sind beunruhigend. Die Migranten haben
berichtet, dass einige von ihnen beim verzweifelten Versuch, den
Strand zu erreichen, ertrunken sind.

Heute Morgen um 5 Uhr gab es eine
weitere Landung, in derselben Gegend: bisher wurden etwa 40 Migranten
an Land aufgegriffen, in nassen Kleidern, was darauf schließen
lässt, dass auch diese Gruppe (alle aus dem Maghreb) gezwungen
wurde, ins Wasser zu springen, bevor die Küste erreicht war. Die
Suche nach einem weiteren Migranten, der nach Aussagen der gestern
gelandeten Gruppe noch fehlt, geht weiter. Neben Patrouillenbooten
und Tauchern sind drei Hubschrauber im Einsatz: zwei vom Hafenamt und
einer von der Guardia di Finanza.

(Vom Italienischen ins Deutsche von Renate Albrecht)